Navigation und Service

NOK-Bauprojekte 2022: gemeisterte Herausforderungen und sichtbare Fortschritte

Ausgabejahr 2022
Datum 16.12.2022

Die großen Aus- und Neubauprojekte am Nord-Ostsee-Kanal standen 2022 vor verschiedensten fachlichen Herausforderungen. Dazu zählte zum Beispiel der teils sehr feste Baugrund an der ersten Levensauer Hochbrücke. „Umso mehr bin ich mit den erreichten Fortschritten zufrieden“, resümiert Sönke Meesenburg, Leiter des zuständigen Wasserstraßen-Neubauamtes Nord-Ostsee-Kanal (WNA NOK). „Unter dem Strich sind alle Projekte auf einem guten Weg.“

Die Arbeiten an der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel sind gut vorangegangen. Große Baufortschritte gab es insbesondere bei der Betonage der Torkammerwände, beim Einbringen von Sohlankerpfählen, bei den umfangreichen Ausbaggerungen im elbseitigen Vorhafen und bei der Fertigung der Schleusentore und ihrer Ausrüstungsteile.
„Bevor mit dem Betonieren der Schleusenkammersohle begonnen werden kann, ist in erheblichem Umfang Schlamm aus der zukünftigen Schleusenkammer zu räumen. Parallel werden noch Nacharbeiten an den Spundwänden durchgeführt. Das Datum der geplanten Inbetriebnahme der 5. Kammer Ende 2026 bleibt unverändert bestehen,“ sagt WNA-Amtsleiter Sönke Meesenburg.

2022 wurden fast 1.700 Düsenstrahlpfähle für die Auftriebssicherung der Sohle der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel unter Wasser eingebracht. 2022 wurden fast 1.700 Düsenstrahlpfähle für die Auftriebssicherung der Sohle der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel unter Wasser eingebracht. 2022 wurden fast 1.700 Düsenstrahlpfähle für die Auftriebssicherung der Sohle der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel unter Wasser eingebracht. Quelle: WNA NOK / Bernot

Beim Ausbau der Oststrecke sind die Arbeiten zum Abtrag des Trockenbodens bis auf Höhe des Kanalwasserspiegels auf dem gesamten ersten Ausbauabschnitt zwischen Großkönigsförde und Schinkel nahezu abgeschlossen. Außerdem wurden in diesem Jahr die Entwässerungsleitungen eingebaut, die Böschung befestigt und angesät. Wegen der Böschungsrutschungen auf einem kurzen Abschnitt im Bereich des ehemaligen Betts eines Eider-Nebenflusses muss die Böschung hier zunächst mit zusätzlichen Maßnahmen stabilisiert werden, bevor im kommenden Jahr mit dem Nassaushub unter der Wasserlinie begonnen werden kann.
Weitere Meilensteine sind der fertiggestellte Erdwall an der A 210 und die bereits wieder an die Landwirte übergebenen Ablagerungsflächen.
Für den zweiten Ausbauabschnitt zwischen den Kanalweichen Groß Nordsee und Schwartenbek laufen die Planungen und erste Arbeiten wie Baugrunderkundungen oder das Anlegen von Baustraßen im Bereich Warleberg.

Die erste Phase der dauerhaften Sicherung des südlichen Widerlagers der ersten Levensauer Hochbrücke konnte 2022 abgeschlossen werden.  Die erste Phase der dauerhaften Sicherung des südlichen Widerlagers der ersten Levensauer Hochbrücke konnte 2022 abgeschlossen werden. Die erste Phase der dauerhaften Sicherung des südlichen Widerlagers der ersten Levensauer Hochbrücke konnte 2022 abgeschlossen werden. Quelle: WNA NOK / Bernot

An der Levensauer Hochbrücke laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Ersatzneubau. Alle Pfähle am oberen Betriebsweg vor dem südlichen Widerlager wurden eingebracht und auch der abschließende Pfahlkopfbalken ist fertig betoniert. Die Arbeiten zur Sicherung des südlichen Widerlagers gehen im Bereich des unteren Betriebsweges weiter. Dort wird auch eine neue Uferwand gebaut, um den NOK an dieser Stelle verbreitern zu können. „Aufgrund der vorausschauenden Abwicklung der Maßnahme in Teillosen ist das Gesamtprojekt trotz aufwendiger Arbeiten im Zeitplan“, erklärt Sönke Meesenburg.

Für den Ersatzneubau der Kleinen Schleuse Kiel liefen im Jahr 2022 mehrere vorbereitende Maßnahmen. Die alten Holzdalben aus den Vorhäfen wurden entfernt, ebenso über 30 in den Boden der Betriebsfläche am südlichen NOK-Ufer in der Wik eingerammte große Stahlpfähle. Dort soll später ein Anleger für den Baustellen-Fährverkehr zur Mittelinsel der Schleusenanlage entstehen. Auf weiteren Flächen im Maßnahmenbereich wurden Verdachtspunkte erkundet und Kampfmittel beseitigt. Zugversuche an Probeankern lieferten wertvolle Erkenntnisse für die Bemessung der späteren Baugrubenverankerung.

Im Bereich der Kleinen Schleuse Kiel ließ das WNA NOK testweise Erdanker einbringen, um durch Belastungstests Erkenntnisse für die notwendige Bemessung der späteren Baugrubenverankerung zu gewinnen. Im Bereich der Kleinen Schleuse Kiel ließ das WNA NOK testweise Erdanker einbringen, um durch Belastungstests Erkenntnisse für die notwendige Bemessung der späteren Baugrubenverankerung zu gewinnen. Im Bereich der Kleinen Schleuse Kiel ließ das WNA NOK testweise Erdanker einbringen, um durch Belastungstests Erkenntnisse für die notwendige Bemessung der späteren Baugrubenverankerung zu gewinnen. Quelle: WNA NOK / Bernot

Die Grundinstandsetzung des Rendsburger Straßentunnels unter dem NOK ist baulich abgeschlossen. 2023 soll das Bauwerk nach der Prüfung und Übergabe von Bestandsplänen von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) an den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr übergeben werden.

Insgesamt hat der Bund im Jahr 2022 rund 150 Millionen Euro für den Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel, den Ausbau der NOK-Oststrecke sowie die Ersatzneubauten Levensauer Hochbrücke und Kleine Schleuse Kiel investiert.

__________

Zur Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) gehören deutschlandweit 17 Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter sowie acht Wasserstraßen-Neubauämter. Während das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) NOK für Betrieb und Unterhaltung des Nord-Ostsee-Kanals zuständig ist, kümmert sich das Wasserstraßen-Neubauamt um die Aus- und Neubaumaßnahmen am Kanal. Beide Ämter wurden im März 2021 im Zuge der Reform der WSV eingerichtet. Im WSA NOK wurden die früheren WSÄ Kiel-Holtenau und Brunsbüttel zusammengefasst. Das WNA NOK hat seinen Sitz in Kiel und Brunsbüttel und beschäftigt etwa 75 Menschen.

Informationen zu allen großen Investitionsmaßnahmen am NOK finden Sie auf der Webseite des WNA: www.wna-nord-ostsee-kanal.wsv.de.

Der Pressemitteilung sind drei Abbildungen beigefügt. Diese dürfen im Rahmen journalistischer Berichterstattung über das WNA NOK honorarfrei verwendet werden, sofern die jeweils angeführte Quelle genannt wird.