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Bau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel startet mit weiteren Meilensteinen in das Jahr 2023

Ausgabejahr 2022
Datum 14.12.2022

Das Wasserstraßen-Neubauamt NOK (WNA NOK) zieht eine positive Jahresbilanz für den Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel. Das Projekt ist in allen Bauabschnitten gut vorangekommen. „Zum Jahresende wurde ein weiterer Meilenstein erreicht: Die aufwändige Herstellung der knapp 1.700 Düsenstrahlauftriebspfähle für die Verankerung der späteren Schleusenkammersohle ist nach rund anderthalb Jahren abgeschlossen,“ sagt Sönke Meesenburg, Leiter des WNA NOK. Damit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Betonage der Unterwasserbetonsohle der Schleusenkammer im Laufe des Jahres 2023 geschaffen worden. Die Fertigstellung der 360 Meter langen und 45 Meter breiten 5. Schleusenkammer ist für Ende 2026 geplant.

„Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit den Auftragnehmern haben wir in allen Bereichen die passenden Lösungen erarbeitet“, erklärt Sönke Meesenburg.

Am Außen- und am Binnenhaupt - die den Anschluss der späteren Schleusenkammer an die Elbe und den NOK bilden und die Schleusentore beim Öffnen und Schließen der Kammer beherbergen - sind die Arbeiten in diesem Jahr weit fortgeschritten. Am Außenhaupt wurden die Betonierarbeiten in der Torkammer bis auf die Hochwasserschutzwand abgeschlossen. Für das spätere Torantriebshaus des Außenhauptes wurde auf der Baustelle bereits der erste Beton gegossen. In den Torantriebshäusern auf dem Außen- und Binnenhaupt sitzen nach Fertigstellung die elektrischen Antriebe der Schleusenkammertore.

In der Drempelbaugrube des Außenhauptes ist der Einbau der Auftriebspfähle zur Verankerung der künftigen Sohle ebenfalls abgeschlossen. Den letzten noch vorhandenen Schlamm beseitigen die beauftragten Firmen in den nächsten Wochen durch Absaugen. Anschließend wird noch vor Ende des Jahres die Betonage des ersten Abschnitts der Drempelbaugruben-Sohle unter Wasser begonnen. Der Drempel ist sozusagen die „Türschwelle“ der Schleuse, über ihn fahren später die Schiffe in die fertige Kammer.

Ein Taucherteam im Einsatz Ein Taucherteam im Einsatz Ein Taucherteam im Einsatz Quelle: WNA NOK / Weber

In der Torkammer und der Drempelbaugrube des Binnenhauptes sind die Arbeiten ebenfalls planmäßig und zügig vorangeschritten. Die Ende 2021 begonnene Herstellung der Massivbausohle der Torkammer wurde im ersten Halbjahr abgeschlossen, danach ging es an die Betonage der Kammerwände. Die Betonageabschnitte in der Torkammer werden jeweils in Abschnitten (sogenannte Schüsse) von rund 3 m Höhe ringförmig ausgeführt: Noch vor Jahresende wurde nach Abschluss der Bewehrungsarbeiten der zweite von insgesamt fünf Schüssen fertiggestellt.
In der benachbarten Baugrube des Drempels, die noch komplett unter Wasser steht, legen unterdessen Taucherkolonnen die Köpfe der großen Bohrpfähle frei. Insgesamt werden in Spitzenzeiten bis zu 21 Taucherteams mit jeweils drei oder vier Personen auf der gesamten Baustelle der 5. Schleusenkammer an unterschiedlichsten Stellen eingesetzt.

Blick in die etwa 16 m tiefe Baugrube der Außenhaupt-Torkammer Blick in die etwa 16 m tiefe Baugrube der Außenhaupt-Torkammer Blick in die etwa 16 m tiefe Baugrube der Außenhaupt-Torkammer Quelle: WNA NOK / Weber

Auch die Nassbaggerkampagne 4 in diesem Jahr war erfolgreich. Insbesondere der noch zu gestaltende elbseitige Vorhafen mit seinen ausladenden Böschungsbereichen stand im Mittelpunkt der Arbeiten. Im zweiten Halbjahr 2023 startet dann die Nassbaggerkampagne 5, die insgesamt rund drei Monate dauern soll.

Die Arbeiten an den drei Schleusentoren in Emden sind im Laufe des Jahres ebenfalls planmäßig vorangekommen und in vielen Bereichen bereits abgeschlossen. Bei Tor VII wird aktuell der Torinnenraum mit einer Korrosionsschutzschicht versehen. An Tor VIII laufen die Vorstrahlarbeiten für die spätere Beschichtung mit dem Korrosionsschutz. Das Vorstrahlen haben die dortigen Expertinnen und Experten als zusätzliche Maßnahme gewählt, um mögliche Fehler in den Schweißnähten aufzudecken und zu beseitigen. So können sie im Idealfall nach dem späteren Strahlen bei den Beschichtungsarbeiten gleich die Grundbeschichtung herstellen. An Tor IX hat die beauftragte ARGE in den vergangenen Wochen noch letzte Schweißarbeiten vorgenommen und zudem die Dichtflächen der Schützschächte vermessen und entsprechend bearbeitet. Die in den Schächten laufenden Schütze dienen später zum Regulieren des Wasserstandes in der Schleusenkammer.

Neben der Betonage der Massivbausohle der Schleusenkammer stehen im Jahr 2023 weitere Meilensteine auf dem Programm: der Abschluss der Unterwasserbetonage der Drempelbaugruben-Sohle des Außenhauptes mit anschließender Zusammenlegung der Baugruben. Im Binnenhaupt erfolgt ebenfalls die Betonage der Drempelbaugruben-Sohle mit anschließendem Lenzen und Zusammenlegen der Baugruben. Damit wären dann beide Häupter komplett trockengelegt.

In der Torkammer des Binnenhauptes werden ringweise die Wände betoniert. In der Torkammer des Binnenhauptes werden ringweise die Wände betoniert. In der Torkammer des Binnenhauptes werden ringweise die Wände betoniert. Quelle: WNA NOK / Weber

Weiterführende Informationen zum Bau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel finden Sie unter www.wna-nord-ostsee-kanal.wsv.de/webcode/2947164.

Der Pressemitteilung sind drei Abbildungen beigefügt. Diese dürfen im Rahmen journalistischer Berichterstattung über den Bau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel honorarfrei verwendet werden, sofern als Quelle "WNA NOK / Weber" genannt wird.