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Ersatzneubau der Staustufe Steinhavel

Endspurt für den Ersatzneubau der Schleuse Steinhavel

Ausgabejahr 2022
Datum 09.05.2022

Mit einer Bauzeit von fünf Jahren und einem Investitionsvolumen von 38 Mio. € ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin seit November 2019 sämtliche wasserbaulichen Anlagen an der Staustufe Steinhavel (Obere-Havel-Wasserstraße km 64,3). Alle Bauarbeiten werden so gesteuert, dass die Schleuse Steinhavel während der Wassertourismussaison benutzbar bleibt. Während einer Sperrzeit vom 13. September 2021 bis 27. Mai 2022 erfolgt derzeit der Ersatzneubau der Schleuse selbst.

Auftragnehmende ist eine Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen STRABAG AG (Direktion Nord-Ost, Bereich Sonderbau Lübben), Otto Mette Wasserbau GmbH & Co. KG und EUROVIA Verkehrsbau Union GmbH (Niederlassung Lindow).

Acht Monate nach der Baufeldübergabe sind die beiden neuen Schleusenhäupter betoniert und die neue Schleusenkammer ist fast fertig gestellt. „Am 13.05.2022 sollen die letzten Schleusentorflügel eingehoben werden. Zur Einhaltung des Sperrtermins wird auf der Baustelle zudem jetzt auch samstags gearbeitet“, sagt Andreas Meister als Baubevollmächtigter des Wasserstraßen-Neubauamtes.

In Vorbereitung der Inbetriebnahme hat am 04.05.2022 ein besonderes Ehemaligentreffen auf der Baustelle stattgefunden. Auf Einladung von Rolf Dietrich (Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin als Auftraggeber) und Karsten Kotz (Oberpolier der bauausführenden Arbeitsgemeinschaft) konnte sich Edwin („Eddi“) Tornow aus erster Hand über seine neue Schleuse informieren. Alle drei haben Ende der 1970er Jahre am heutigen Berufsbildungszentrum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Kleinmachnow eine Berufsausbildung zum Facharbeiter für Wasserbautechnik absolviert. Eddi Tornow ist seit vielen Jahren als Schichtleiter (umgangssprachlich „Schleusenwärter“) an der Schleuse Steinhavel tätig und wird diese Aufgabe auch an der neuen Schleuse wahrnehmen.

Die neue Schleuse muss vorerst weiter noch vor Ort bedient werden, weil der Standort für den Bau des neuen Schleusenbetriebsgebäudes noch als Baustelleneinrichtungseinrichtungsfläche für den als nächstes auszuführenden Ersatzneubau des Mühlenwehres benötigt wird. Erst nach Errichtung des Schleusenbetriebsgebäudes kann die neue Anlage dann in den fernüberwachten Selbstbedienungsbetrieb durch die Nutzer überführt werden.

„Nach den Ersatzneubauten für die Schleusen Templin (2004/05) und Fürstenberg/Havel (2009/10) können wir an der Oberen Havel erneut zeigen, dass wir gemeinsam mit partnerschaftlich agierenden Unternehmen der Bauindustrie auch komplexe Großbauvorhaben unter schwierigen Umfeldbedingungen qualitäts-, budget- und termingerecht umsetzen können“, freut sich Rolf Dietrich als Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin.

„Besondere Herausforderung bei diesem Bauvorhaben war die Organisation und Koordination von bis zu 50 gleichzeitig eingesetzten Fachkräften verschiedenster Gewerke in dem sehr eng begrenzten Baufeld. Trotz des aktuell schwierigen Marktumfeldes haben auch alle maßgeblichen Lieferanten und Nachauftragnehmer einen guten Job gemacht und anforderungsgerecht geliefert, so dass wir die neue Schleuse voraussichtlich zum vertraglich beauftragten Termin fertig stellen können“, sagt Karsten Kotz als Oberpolier der bauausführenden Arbeitsgemeinschaft.

„Ich freue mich jetzt auf die Verkehrsfreigabe und bin stolz darauf gegen Ende meiner Berufstätigkeit noch einmal die dann modernste Schleuse im Revier bedienen zu dürfen“, sagt Eddi Tornow als Schichtleiter.

Neue Schleuse Steinhavel Gesamtansicht 05.05.2022: Neue Schleuse Steinhavel Gesamtansicht Quelle: WNA Berlin

Neue Schleuse Steinhavel Detail Oberhaupt 05.05.2022: Neue Schleuse Steinhavel Detail Oberhaupt Quelle: WNA Berlin