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Spatenstich AllerVielfalt Verden – Arbeiten der WSV im Uferbereich der Aller beginnen

Ausgabejahr 2022
Datum 02.09.2022

Mit dem Spatenstich im Uferbereich der Aller und dem Einsetzen von Weidenstecklingen haben heute die Arbeiten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im Projekt „AllerVielfalt Verden“ begonnen. Die Maßnahme ist Teil des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Der heutige Spatenstich ist das Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation. An der Aller, dem größten Nebenfluss der Weser, kommt das profunde Fachwissen aller Projektpartner zusammen. Der Start unserer Arbeiten am Ufer der Aller ist ein weiterer Fortschritt im Projekt „AllerVielfalt Verden“. Davon profitiert die gesamte Allerregion.“

Die gemeinsame Planung mit den Kooperationspartnern Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Landkreis Verden sorgt für die enge Verzahnung der Arbeiten im Bereich der Aller-Aue. Die Maßnahmen im Gewässer und am Ufer werden ausschließlich von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung umgesetzt, vertreten durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser.

Weitere zehn WSV-Projekte werden derzeit im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“, eine Initiative des Bundesverkehrs- und Bundesumweltministeriums, vorbereitet und umgesetzt. Ziel der Maßnahmen ist die Renaturierung von Flüssen und Auen und die Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen.

Staatssekretär Frank Doods, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz: „Fließgewässer wie die Aller bieten als lineare Elemente mit Wasserlauf und Ufern eine ideale Struktur für die Biotopvernetzung, wie es auch der "Niedersächsische Weg" vorsieht. Ich wünsche mir sehr, dass dieses vorbildliche Projekt weitere Nachahmungen anregt und auch für andere Flüsse in Niedersachsen ähnlich gute Entwicklungen anstößt.“

Die erste Maßnahme der WSV ist die Uferentwicklung im Bereich des Gebiets „Große Lüthe“. Mit dem Entfernen der steinernen Uferbefestigung wird Raum für eine naturnahe Entwicklung des Uferabschnitts gegeben.

An der Bundeswasserstraße Aller zwischen Verden und Celle sind vor allem wegen der stark veränderten Gewässerstruktur Maßnahmen erforderlich, um einen nachhaltig guten ökologischen Zustand des Flusses zu erreichen. Heute wird die Aller vor allem von der Fahrgast- und Freizeitschifffahrt genutzt. Dem heutigen Start der Arbeiten am Ufer der Aller ging die Kooperationsvereinbarung im Oktober 2020 und die Übergabe des Förderbescheids im Januar dieses Jahres an die Projektpartner NABU und Landkreis Verden voraus.

Landrat Peter Bohlmann, Landkreis Verden: „Es freut uns sehr, dass wir sieben Monate nach der Übergabe des Förderbescheides zum Projekt AllerVielfalt schon mit den ersten für die Bevölkerung sichtbaren Maßnahmen beginnen können. Das zeigt die hohe Kompetenz und gute Zusammenarbeit der Projektpartner. Durch die Entfernung der Wasserbausteine wird sich der Uferbereich strömungs- und wasserabhängig entwickeln, wodurch weitere Beiträge zum Natur-, Arten- und Landschaftsschutz im Landkreis Verden geleistet werden.“

Jörg-Andreas Krüger, Präsident des NABU: „Mit dem Projekt AllerVielfalt setzen wir nach der Havelrenaturierung an einer weiteren Bundeswasserstraße Naturschutzmaßnahmen um und stärken so die Biodiversität in der Allerniederung nachhaltig. Das ist vor dem Hintergrund von Ereignissen wie der Oderkatastrophe und dem extremen Niedrigwasser von Flüssen durch die Dürre wichtiger denn je. Die Zusammenarbeit von WSA, Landkreis und NABU bündelt dabei verschiedenste Kompetenzen für eine erfolgreiche Verwirklichung des Biotopverbundes entlang der Aller.“

Bereits während der Projektentwicklung wurden die vielfältigen Nutzungsinteressen von Landwirten, Anglern, Freizeitnutzern und Anwohnern berücksichtigt. So wurde die Aufrechterhaltung der Schiffbarkeit der Aller als eine grundlegende Voraussetzung vereinbart. Die Hochwasserneutralität der Maßnahmen wird gewährleistet, die Nutzungsanforderung der angrenzenden Flächeneigentümer gewahrt und Renaturierungsmaßnahmen auf öffentlichen Flächen sowie auf freiwillig zur Verfügung gestellten Privatflächen umgesetzt.

Ziel des Projekts „AllerVielfalt Verden“ ist die ökologische Weiterentwicklung der Lebensräume der Aller und ihrer Aue in dem rund 30 km langen Projektgebiet im Landkreis Verden.