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Neues Lotsenversetzschiff für die Elbe getauft!

Ausgabejahr 2022
Datum 25.05.2022

Heute wurde in Cuxhaven das neue Lotsenversetzschiff auf den Namen „Medem“ getauft. Es ist die Weiterentwicklung einer Reihe von Lotsenversetzschiffen, die von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bereits in der Ostsee eingesetzt werden.

Taufpatin ist die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Daniela Kluckert: „Die Seelotsinnen und Seelotsen sowie die Mitarbeiter des Lotsbetriebsvereins halten die Schifffahrt am Laufen. Sie tragen eine hohe Verantwortung, sorgen für die Sicherheit der Besatzung der ihnen anvertrauten Schiffe, schützen unsere Küsten und die Umwelt. Umso wichtiger ist es, dass sie sich bei ihrer Arbeit auf ihr Material verlassen können. Die „Medem“ wurde in enger Abstimmung zwischen den Seelotsen und der Werft gebaut, um nicht nur die neuesten Standards, sondern auch die besonderen Anforderungen hier in Cuxhaven bestmöglich zu erfüllen.“

Das Schiff wurde im Auftrag des Bundes originär für den Cuxhavener Bereich gebaut. Einsatzgebiet der „Medem“ ist das Seelotsrevier Elbe vor Cuxhaven. Darüber hinaus wird das Schiff - im Rahmen einer Kooperation des Bundes mit dem Hafenbetreiber Niedersachsen Ports - den Versetzdienst der Lotsen im Hafengebiet Cuxhaven übernehmen.

Bei der Planung der „Medem“ haben die Nautiker der WSV, die Werft und die Lotsen eng und länderübergreifend zusammengearbeitet. In den Bau sind sowohl die speziellen Erfordernisse des Reviers als auch die Erfahrungen der Schiffsbesatzung eingeflossen.

Die Form und Eigenschaften des Aluminiumschiffes sind auf die besonderen Anforderungen des Einsatzgebiets an den anspruchsvollen Lotsenversetzdienst im Elberevier angepasst. Die Lotsen bedienen in diesem Revier alle Schiffsgrößen. Die Konzeption des Schiffes ermöglicht anspruchsvolle Versetzmanöver zum Übersteigen des Lotsen während der Fahrt, auf Reede oder an der Pier. Deshalb ist es wichtig, dass das Schiff in den kurzen, und steilen Wellen des Tidegewässers Elbe Kentersicherheit bietet und eine schnelle Anfahrt leistet.

Im Vergleich zu den baugleichen sechs Lotsenversetzschiffen aus den Jahren 2010/11 für die Ostsee hat die „Medem“ einen zusätzlichen Bugstrahler erhalten, der das Manövrieren im Cuxhavener Hafen erleichtert. Das Schiff ist im Kenterfall selbstaufrichtend und verfügt über eine Bergeeinrichtung, die es dem Schiffsführer erleichtert, über Bord gegangene Personen zu retten.

Das wendige neue Lotsenschiff bekommt den in der Region bekannten Namen „Medem“ des bei Otterndorf in die Elbe mündenden gleichnamigen Flusses, der sich durch den Landkreis Cuxhaven schlängelt.

Dr. Marcus Erdmann, Leiter der Abteilung Schifffahrt der GDWS: „Das technisch hochmoderne Lotsenversetzschiff wird die Arbeitsbedingungen der rund 300 Lotsen an der Elbe und den Versetzdienst auch im Hafenbereich von Cuxhaven noch sicherer machen.“

Kpt. Marco Gessinger, Geschäftsführer Lotsbetriebsverein Außenstelle Cuxhaven: „Die „Medem“ erfüllt die neuen und zukünftigen Anforderungen an den Lotsversetzdienst im wachsenden Hafen in Cuxhaven. Damit ist der neue Lotsenversetzer eine wichtige Ergänzung der Infrastruktur des Cuxhavener Hafens.“

Die „Medem“ wurde im Februar 2022 an den Lotsbetriebsverein e.V. ausgeliefert und diesem jetzt formal zum Betrieb übergeben. Der Lotsbetriebsverein betreibt und unterhält die Schiffe für den Bund.

Das Schiff wurde in der schwedischen Werft Dockstavarvet gebaut.

Technische Daten:

Länge16,80 m
Breite 5,20 m
Tiefgang1,50 m
Geschwindigkeit20 kn
Antriebsleistung 2 x 368 kW
Besatzung/Lotsen2/7 Personen
Kosten2,5 Millionen Euro