Navigation und Service

Drei neue umweltfreundliche Fähren für den Nord-Ostsee-Kanal getauft

Ausgabejahr 2021
Datum 29.10.2021

Heute wurden in Hochdonn am Nord-Ostsee-Kanal drei neue umweltfreundliche 45-Tonnen-Fähren auf die Namen „Arlau“, „Alster“ und „Stecknitz“ getauft. Die Namen beziehen sich auf schleswig-holsteinische Flussläufe. Die Neubauten ersetzen die ältesten Kanalfähren.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die drei Hybridfähren kennzeichnen den Start einer neuen Generation von emissionsarmen Fähren am Nord-Ostsee-Kanal. Mit den Neubauten optimieren wir die Kanalquerungen. Bundesweit setzen wir die Erneuerung unser WSV-Flotte auf umweltfreundliche Antriebe konsequent fort.“

Nach einer Erprobung der ersten drei NOK-Fähren im Einsatz ist vorgesehen, die gesamte Flotte von insgesamt 16 Kanalfähren zu ersetzen.

Die neuen NOK- Fähren sind E-Schiffe mit einer hybriden Energieversorgung. Die Schiffe wurden mit batterieversorgten Elektroantrieben ausgestattet, bei denen die Batterien sowohl von einem Dieselgenerator an Bord als auch, in den nächsten Jahren, mit einem Landanschluss aufgeladen werden können. Der zertifizierte Dieselmotor entspricht den modernsten Standards und den aktuellen Abgasnormen. Im Betrieb wird er auf die Ladezyklen abgestimmt.

Detlef Wittmüß, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Nord-Ostsee-Kanal: „Wir freuen uns sehr über die neuen Fähren, die wir jetzt intensiv testen werden. Nach der Erprobung geht die „Arlau“ am Fähranleger Hohenhörn in Betrieb, danach die „Alster“ in Hochdonn und zum Schluss die „Stecknitz“ in Nobiskrug.“

Ebenfalls zur Reduzierung der Schadstoffemission trägt das neue Verriegelungssystem bei, mit dem die Fähre beim Be- und Entladen sicher an der Fährlandeanlage festgehalten wird. Dadurch können während der Liegezeit die Antriebe abgeschaltet und so fossile Brennstoffe eingespart werden.

Die Abmessungen der neuen Fähren orientieren sich mit 30 Metern Länge und 9,60 Metern Breite an den vorhandenen Fährübergängen. Die Fähren haben zwei je 24 Meter lange Fahrspuren mit einer Breite von 2,85 Metern. Für die Passagiere gibt es einen 17 Meter langen überdachten Fußgängerbereich. Das ist etwa doppelt so viel Fläche wie bei den derzeitigen Fähren.

Die Steuerstände wurden gemäß ergonomischer Anforderungen und unter Berücksichtigung der technischen Vorschriften so konzipiert, dass die Fährführer bestmögliche Sicht haben. Die nautische und funktechnische Ausstattung entspricht dem aktuellen Stand der Technik.

Die Neubauten wurden nach der Auftragserteilung im November 2018 von der Werft Baltic Workboats AS in Nasva/Estland gemäß Klasseanforderungen von Llyod´s Register und der Binnenschiffsuntersuchungsordnung gebaut und vertragsgemäß abgeliefert.
Die Bruttokosten für alle drei Fähren liegen bei rund 21 Mio. €.