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Kiellegung des ersten neuen Mehrzweckschiffes in Litauen

Ausgabejahr 2021
Datum 09.09.2021

Das erste der drei neuen Mehrzweckschiffe des Bundes wurde jetzt auf der Western Baltija Shipbuilding Werft in Klaipeda, einem Unterauftragnehmer der mit dem Neubau von drei Mehrzweckschiffen beauftragten Abeking & Rasmussen Schiffs und Yachtwerft, auf Kiel gelegt. Damit ist ein weiterer wich-tiger Projektfortschritt erreicht.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Mit der Kiellegung gehen wir in die entscheidende Bauphase. Das neue Schiff wird die maritime Sicherheit wesentlich stärken. Durch die hochwertige Spezialausstattung werden im Falle von Notfällen auf See die Einsätze noch weiter verbessert.“

Die Kiellegung ist bei einem Schiffsneubau der symbolische Akt zum Baustart nach dem Abschluss der wesentlichen konstruktiven Vorplanungen. Dabei werden Münzen als Glücksbringer auf die sog. Pallung, die Stützvorrichtung, unter der ersten Sektion gelegt.

Michael Heidbrink, Leiter des Reedereizentrums: „Ich freue mich, dass der erste von drei innovativen Neubauten jetzt Gestalt annimmt. Damit wird ein Generationswechsel bei dieser wichtigen Schiffsklasse für die maritime Notfallvorsorge eingeleitet.“

Zuständig für die technische Bauabwicklung ist die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW). Projektleiter Andreas Worms: „Die technische Besonderheit dieser Neubauten besteht darin, dass die Schiffe mit emissionsarmem Flüssigerdgas (LNG) angetrieben werden und in Kombination mit ihrem Aufgabenspektrum damit weltweit einzigartig sind.“

Die Spezialschiffe ersetzen drei von vier Mehrzweckschiffen des Bundes, die rund um die Uhr im Rahmen der Maritimen Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee im Einsatz sind.
Die Neubauten erhalten Notschleppeinrichtungen mit einem Pfahlzug von 1450 kN (145 t).
Das erste der neuen Spezialschiffe wird 2023 den Betrieb aufnehmen, das zweite ein Jahr später und das dritte Schiff im Jahr 2025.

Hintergrund:

Die vier Mehrzweckschiffe werden vom Reedereizentrum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung betrieben und im Rahmen der Maritimen Notfallvorsorge in Nord- und Ostsee eingesetzt. Im Falle von Havarien sind die Schiffe spätestens innerhalb von zwei Stunden am Unfallort, startklar zum Notschleppen, zur Öl-, Chemikalien- und Brandbekämpfung.

In der Ostsee sind derzeit die Schiffe „Scharhörn“ und „Arkona“ stationiert, in der Nordsee die Schiffe „Mellum“ und „Neuwerk“.

Zusätzlich hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes vier Notschlepper gechartert und zwei sog. Boardingteams, die bei Notfällen auf See eingesetzt werden.