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Verkehrszahlen steigen wieder an! - Halbjahresbilanz Nord-Ostsee-Kanal 2021

Ausgabejahr 2021
Datum 29.07.2021

Im ersten Halbjahr 2021 wurden auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) insgesamt 41.772.267 Tonnen Ladung transportiert. Das ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 eine Zunahme um 14,5 Prozent. (1. Halbjahr 2020: 36.489.376 t).
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben insgesamt 13.429 Schiffe den NOK passiert. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 waren es 12.341. Das ist ein Anstieg von 8,8 Prozent.
Die Bruttoraumzahl, das Ladevolumen eines Schiffes, stieg im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum vergangenen um 16,2 Prozent auf 64.512.960.

Die stärksten Anstiege gab es im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Ladungsmengen stiegen in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahresquartal um 38,6 Prozent, die Schiffsanzahl um 28,3 Prozent und die Bruttoraumzahl um 42,9 Prozent. Insbesondere im Juni geht der Trend weiter deutlich nach oben mit Zuwächsen bei den Ladungsmengen von 43,9 Prozent, bei der Schiffsanzahl um 32,9 Prozent und bei der BRZ um 45,3 Prozent.

Im Durchgangsverkehr liegt die transportierte Ladungsmenge bei 38.734.583 Tonnen; das ist eine Steigerung um 15,5 Prozent (1. Halbjahr 2020: 33.544.136 t). Die Schiffsanzahl im Transitverkehr beträgt im ersten Halbjahr 2021 10.380 Schiffe (2020: 8.652 Schiffe).
Das bedeutet ein Anstieg von 20,0 Prozent. Die Bruttoraumzahl wuchs im Vergleich zum vergangenen Halbjahr um 18,2 Prozent.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasser-straßen und Schifffahrt: „Die wieder ansteigenden Umschlagsmengen in den deutschen Seehäfen wirken sich auch positiv auf den Nord-Ostsee-Kanal aus. Das Frachtaufkommen in der Nord-Ostsee-Schifffahrt ist hoch. Zusätzlich tragen die Aussetzung der Befahrungsabgabe, die hohen Bunkerpreise und verlässliche Schleusen dazu bei, dass die Reeder und Charterer den Nord-Ostsee-Kanal im Vergleich zur Skagenroute bevorzugt wählen.“

Im Teilstreckenverkehr, dem Schiffsverkehr zu den Häfen des Kanals, waren im ersten Halbjahr 2021 3.049 Schiffe (1. Halbjahr 2020: 4.407) zu verzeichnen, die 3.037.684 Tonnen Ladung transportierten; 1. Halbjahr 2020: 3.394.120 Tonnen. Das bedeutet bei den Ladungsmengen ein Rückgang von 10,5 Prozent und bei der Schiffsanzahl ein Rückgang von 30,8 Prozent. Die Bruttoraumzahl lag bei 5.402.827, ein Rückgang von 8,0 Prozent.

Prägend für diese Entwicklungen sind verschiedene Faktoren und Rahmenbedingungen. So sind die Bunkerpreise im ersten Halbjahr 2021 im Durchschnitt nochmals um 30 Prozent angestiegen. Die Erholung des Umschlagsgeschehens in den Seehäfen im nördlichen Europa hält an. Die Schiffsanläufe zu den deutschen Seehäfen im zweiten Quartal 2021 haben im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um gut 25 Prozent zugelegt.

Jörg Heinrich, Leiter der Unterabteilung Seeschifffahrt in der GDWS: „Die aktuell anhaltenden Erholungstendenzen der Weltwirtschaft im Allgemeinen und die der europäischen Volkswirtschaften im Besonderen lassen die Hoffnung zu, dass sich auch das Seeverkehrsaufkommen an den europäischen Küsten weiterhin positiv entwickeln wird.“

Die Modernisierung der Infrastruktur des NOK ist im ersten Halbjahr planmäßig vorangeschritten. Hierzu zählen insbesondere die Aktivitäten zum Bau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel, der Ausbau der Oststrecke und vorbereitende Arbeiten zum Ersatzneubau der Levensauer Hochbrücke. Eine aktuelle Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zeigt, dass den hohen Investitionskosten ein noch höherer Nutzenfaktor gegenübersteht und deshalb der eingeschlagene Weg zur Erneuerung der Infrastruktur des NOK unbedingt fortgesetzt werden muss.

Auch bei den Sportbooten zeigt sich eine positive Entwicklung. Im ersten Halbjahr 2021 waren etwa ein Viertel mehr Sportboote als im Vergleichszeitraum 2020 unterwegs. Das Niveau von 2019 wird allerdings noch nicht ganz erreicht (2019: 3.764/2020: 2.636/2021: 3.413).