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Erster Spatenstich an der Schleuse Gleesen

Beginn des Ausbaus der Nordstrecke am Dortmund-Ems-Kanal

Ausgabejahr 2016
Datum 23.08.2016

Den symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau der Schleuse Gleesen am Dortmund-Ems-Kanal (DEK) hat Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, heute zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, sowie Dr. Christoph Wilk vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vorgenommen. Als Kooperations- und Finanzierungspartner sind Landrat Reinhard Winter (Landkreis Emsland) und Martin Schlichter, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim vertreten gewesen.

Ferlemann: „Der Dortmund-Ems-Kanal ist eine wichtige Verkehrsader für Deutschland und hat auch international Bedeutung. Dieses Projekt trägt entscheidend dazu bei, eine verlässliche, sichere und effiziente Wasserstraße für die moderne Großmotorgüterschifffahrt vorzuhalten und den Kanal für die Zukunft fit zu machen. Der heutige Spatenstich ist dafür ein wichtiger Meilenstein“

Prof. Dr.-Ing. Witte betonte: „Mit der großartigen Unterstützung unserer Partner ist am Dortmund-Ems-Kanal eine bislang einzigartige Kooperation zwischen Region und WSV gelungen. Für die Planungsphase haben Region und WSV jeweils die Hälfte der Kosten übernommen und so das Projekt zügig auf den Weg gebracht. Das hat Modellcharakter. Der erste Spatenstich an der Schleuse Gleesen ist ein nachhaltiger Schritt in die Zukunft.“

An der Nordstrecke des DEK werden in den kommenden Jahren insgesamt fünf Schleusen und deren Vorhäfen neu gebaut sowie die Kanalstrecke angepasst. Der Bau der Schleuse Gleesen ist der Beginn des Großprojektes. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) sowie die Projektpartner aus der Region setzen dieses Projekt gemeinsam um. Bis in das Jahr 2029 werden in den Neubau der Schleusen 450 Millionen Euro und in die Streckenanpassung 100 Millionen Euro investiert. Mit der Planung und Projektrealisierung ist das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln beauftragt.

Die fünf neuen Schleusen in Gleesen, Hesselte, Venhaus, Rodde und Bevergen werden mit zukunftsgerechten Abmessungen von 140 m Länge und 12,5 m Breite ersetzt, um auch den DEK-Abschnitt vom Abzweig des Mittellandkanals bis Papenburg für übergroße Großmotorgüterschiffe befahrbar zu machen.

Projektpartner aus der Region fördern das Projekt. Mit der Finanzierung von Planungspersonal für zehn Jahre in einem Umfang von rund 6 Mio. Euro konnte der Planungsprozess deutlich verkürzt werden. Federführend ist hier der Landkreis Emsland, der sich zusammen mit emsländischen Anrainerkommunen, mit den Landkreisen Steinfurt, Aurich und Leer, der Stadt Emden, sowie den IHKs Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, Ostfriesland und Papenburg 2007 vertraglich gegenüber dem Bund verpflichtet hatte, den Ausbau zu unterstützen.

Landrat Winter und IHK-Präsident Schlichter begrüßen den Baustart. „Die DEK-Nordstrecke ist u. a. wichtig für die Raffinerie in Lingen, den Eurohafen Emsland und die Hafenaktivitäten in Spelle. All diese Bereiche benötigen einen leistungsfähigen und wettbewerbsfähigen Wasserweg“, sagt Winter.

„Mit dem Ersatz der alten Schleusen wird ein Engpass im Wasserstraßennetz beseitigt. Für die Wirtschaft ist dies ein wichtiger Meilenstein“, betont Schlichter. Die Durchgängigkeit der DEK-Nordstrecke soll voraussichtlich 2029 hergestellt sein; auf emsländischem Gebiet in 2022.