Navigation und Service

LIFE-IP-Projekt „LiLa – Living Lahn wird der Öffentlichkeit vorgestellt

Ausgabejahr 2016
Datum 05.02.2016

Bei der Auftaktveranstaltung in Limburg betonten Umweltstaatssekretäre Dr. Tappeser und Griese sowie Prof. Witte von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Hessen, Rheinland-Pfalz und der Bund arbeiten gemeinsam für eine gute ökologische und ökonomische Zukunft der Lahn.“

„Wir sind eine von nur sechs europäischen Regionen, die sich erfolgreich um eine Teilnahme am neuen LIFE-IP-Programm der Europäischen Union beworben hat. Das macht uns stolz und ist eine besondere Auszeichnung. Künftig können wir für die Regionalentwicklung an der Lahn ganz neue Wege beschreiten, denn die Aspekte Umwelt- und Naturschutz, Hochwasserschutz und Tourismus werden bei allen Planungen von Beginn an gleichberechtigt bedacht und behandelt – eben eine integrierte Planung“, kommentierte die hessische Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser zum Auftakt des LIFE-IP-Projektes „LiLa - Living Lahn“.

In dem Projekt arbeiten der Bund, Hessen und Rheinland-Pfalz zusammen, um entlang des Flusses einen guten ökologischen Zustand, einen umweltverträglichen Hochwasserschutz und einen nachhaltigen Tourismus zu erreichen. LIFE-IP ist ein spezielles Förderprogramm der Europäischen Kommission zur Finanzierung einer integrierten Entwicklung in einer Region. „Zwischen Westerwald und Taunus ist die Lahn eine wichtige Lebensader und wunderschöne Flusslandschaft, die unsere ganze Aufmerksamkeit verdient. Mit dem LIFE-IP-Projekt nutzen wir die Chance, Naturschutz, Tourismus und Regionalentwicklung an der Lahn grenzüberschreitend voran zu bringen“, sagte der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese.

Für das Projekt „LiLa – Living Lahn“ stellt die Europäische Kommission rund neun Millionen Euro zur Verfügung, weitere etwa sechs Millionen Euro steuern die Projektpartner über die Gesamtlaufzeit des Projektes von zehn Jahren bei. Beim LIFE-IP-Projekt „LiLa – Living Lahn“ handelt es sich um ein neues Programm, ein sogenanntes „Integriertes LIFE-Projekt (IP)“, mit dem die EU besonders solche Vorhaben fördert, die verschiedene Interessengruppen und Institutionen an einen Tisch bringen. In diesem Fall ist das neben dem hessischen und dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium auch die Bundesanstalt für Gewässerkunde, das Regierungspräsidium Gießen, die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (Rheinland-Pfalz) und das Wasser- und Schifffahrtsamt Koblenz. Das Projekt „Living Lahn“ war eines der ersten von sechs Projekten mit diesem integrierten Ansatz, die von der EU bewilligt wurden.

Naturschutz, Hochwasserschutz und Tourismus

Mit den EU Fördermitteln soll zum einen ein Konzept für die Zukunft der Bundeswasserstraße Lahn entwickelt werden, das die Land und Gewässernutzer, die Naturschutz- und Tourismusverbände sowie Bürgerinnen und Bürger vor Ort einbindet. Zum anderen werden über das Programm verschiedene Maßnahmen finanziert, um zum Beispiel bisher unüberwindbare Wanderhindernisse für Fische durchgängig umzubauen.

Ein weiteres Ziel ist die Aufwertung des ökologischen Zustands des Oberlaufs der Lahn und ihrer Nebenflüsse. Die Maßnahmen im Projekt sollen auch positive Auswirkungen auf das Hochwasserrückhaltevermögen und den Hochwasserschutz haben. Darüber hinaus sollen die Naherholungsmöglichkeiten für Wanderer und Wassersportler an und auf der Lahn verbessert werden. Außerdem werden Qualität und Transport der Sedimente in der Lahn wissenschaftlich untersucht. „Bei der Renaturierung der Lahn setzen wir auf ein Konzept, das langfristig angelegt und nachhaltig ist. Die lange Laufzeit des Projektes unterstützt diesen Ansatz. Ich sehe hier große Chancen für den Naturschutz, den Hochwasserschutz und einen nachhaltigen Tourismus“, so Staatssekretärin Tappeser.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (WSV), sagte dazu: „Die große Chance des LIFE-Projektes „Living Lahn“ besteht darin, für die Zukunft der Lahn eine ökologisch nachhaltige Perspektive zu entwickeln.“ Auf 2.800 Kilometer Bundeswasserstraßen werden kaum noch Güter transportiert. Hier gilt es umzudenken und neue Möglichkeiten auszuloten, die Natur, Menschen und Wirtschaft gleichermaßen berücksichtigen. „An einem Tisch mit den Nutzern der Lahn wollen wir die verschiedenen Interessen – Natur, Wirtschaft und Tourismus – an dem Fluss zusammenbringen und neue Ideen entwerfen. Dazu gehört auch, nicht mehr benötigte Schleusen oder Wehre zurück- oder umzubauen und mit nachhaltigen Renaturierungen zu verbinden. Das ist eine generationenübergreifende gesellschaftliche Aufgabe. In der WSV gibt es dazu die notwendige die Fachexpertise und Erfahrung“, so Witte.