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Jubiläum: 30 Jahre Main-Donau-Kanal

Datum 25.09.2022

Mit diesem Bild von der Eröffnung des Main-Donau-Kanals am 25.09.1992 feiern wir den Geburtstag der Wasserstraße.

Der Main-Donau-Kanal verbindet den Main bei Bamberg mit der Donau bei Kelheim und ist Teil des europaweit bedeutsamen Wasserweges zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Heute geht Bedeutung des Kanals weit über die Funktion Gütertransports hinaus.

Ziel war es, den Main-Donau-Kanal so zu bauen, dass Schiffe ihn möglichst zügig passieren können. So hat der Kanal zur Überwindung der europäischen Hauptwasserscheide auf einer Höhe von NN + 406m (dem höchsten Punkt im europäischen Wasserstraßennetz) nur 16 Schleusen mit besonders großen Hubhöhen bis zu knapp 25m Höhe.

Der Main-Donau-Kanal kann mit modernen Großmotorgüterschiffen mit bis zu 135 Metern Länge und 11,45 Metern Breite befahren werden. Im Schiffsverband kann der Kanal sogar mit einer Gesamtlänge von bis zu 190 Metern befahren werden – jeweils mit Abladetiefen bis 2,70 Metern. Ein modernes Binnenschiff transportiert die Ladung von 100 LKW.

Neben der Verkehrsfunktion erfüllt der Main-Donau-Kanal auch eine wasserwirtschaftliche Funktion. Jährlich werden über den Kanal durchschnittlich etwa 125 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Donauraum in das wasserärmere Franken gepumpt.

Seit 2007 werden alle 16 Schleusen von vier Leitzentralen aus fernbedient. Das hat die Wirtschaftlichkeit im Betrieb erhöht. Aktuelles Projekt ist die Planung einer weiteren Zusammenführung von Leitzentralen zu einer größeren, hochmodernen Leitzentrale für zwölf Schleusen.

Ebenfalls ein Schritt in die digitale Zukunft stellt ein modernes Schleusenmanagement dar, das derzeit am Main-Donau-Kanal und an der Donau erprobt wird und später für das Gesamtgebiet der Bundeswasserstraßen umgesetzt wird.

Wenn es um Freizeit und Erholung geht, findet der Main-Donau-Kanal hohen Anklang sowohl bei Urlaubern als auch bei der Bevölkerung. Zunehmend werden die Betriebswege entlang des Kanals von Berufspendlern auf dem Fahrrad genutzt. Aktuell in Planung ist in der Metropolregion von Bamberg bis Nürnberg der radverkehrstaugliche Ausbau der Betriebswege durch Asphaltierung und dem Schließen von Verbindungslücken. Von den anliegenden Städten und Gemeinden geplant, vom Bund finanziell gefördert und von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung unterstützt, entsteht in wenigen Jahren am Main-Donau-Kanal ein 65km langer moderner Hauptradweg.

Rückblick: Der Bau des Main-Donau-Kanals geht auf das Jahr 1921 zurück: Mit einem Staatsvertrag zwischen dem damaligen Deutschen Reich und dem Freistaat Bayern wurde die Rhein-Main-Donau AG gegründet. Sie bekam den Auftrag, eine Groß-Schifffahrtsstraße von Aschaffenburg bis Passau zu bauen. Die Arbeiten am eigentlichen Kanal begannen 1960 von Bamberg aus und wurden 1992 erfolgreich abgeschlossen.