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Die Mosel, für die Zukunft gerüstet

Eines der größten Projekte im Binnenbereich ist der „Bau der zweiten Moselschleusen“ von Koblenz bis Trier. Die Mosel verbindet den Rhein als bedeutendste Binnenwasserstraße Europas mit Nordfrankreich, Luxemburg und über die einmündende Saar auch mit dem Saarland. Entsprechend verfolgen auch unsere Nachbarstaaten großes Interesse an der zügigen Umsetzung des Projekts, das im europäischen Interesse von der EU-Kommission finanziell bezuschusst wird.

Seit der feierlichen Eröffnung der Großschifffahrtsstraße Mosel im Mai 1964 ist der Fluss als Transportweg für die Schifffahrt von größter internationaler Bedeutung. Heute transportieren sogenannte Gütermotorschiffe mit einer Länge von bis zu 135 Meter jährlich rund 14 Millionen Gütertonnen auf der Mosel. Über 4.000 Gütertonnen können mit einer Fahrt transportiert werden und ersetzen rund 200 LKWs auf den Straßen. Eine Erfolgsgeschichte, die die WSV auch in Zukunft fortsetzen möchten.

Mehrere Gründe haben das Projekt „Bau der zweiten Schleusen an der Mosel“ aus der Wiege gehoben. Unzeitgemäße Schleusenabmessungen, Verkehrsaufkommen über die Kapazitätsgrenze hinaus und die eingeschränkte Betriebssicherheit sind hier zu nennen.

Ausgelegt wurde die Mosel in den 60er Jahren für ein Transportaufkommen von rund 10 Millionen Gütertonnen pro Jahr. Seit der Eröffnung der Großschifffahrt auf der Saar 1987 wird diese Kapazitätsgrenze mit durchschnittlich 14 Millionen Gütertonnen weit überschritten. Prognosen für das Jahr 2025 sagen rund 17 Millionen Gütertonnen voraus. Jährlich nimmt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung die heute über 50 Jahre alten Schleusenanlagen an der Mosel acht Tage außer Betrieb, um zwingend erforderliche Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. In dieser Zeit sowie bei unplanmäßigen Ausfällen steht die Schifffahrt still. Mit Erreichen des technischen Lebensalters von 80 bis 100 Jahren steht eine umfangreiche Grundinstandsetzung über Monate an. Fällt nur eine Schleusenanlage aus, so kommt der Verkehrsweg Mosel und Saar zum Erliegen.

Ziel der WSV ist es daher, mit dem Bau der zweiten Schleusenkammer eine langfristige Sicherstellung des ganzjährigen Betriebes der Wasserstraße Mosel zu erreichen.